Vier Ortsteile bilden eine Gemeinde
Anlässlich der Gebietsreform wurden nach Oberostendorf eingemeindet im Jahre 1972 die Gemeinde Unterostendorf und 1978 die beiden Gemeinden Gutenberg und Lengenfeld. Seitdem bilden die vier Ortsteile eine Gemeinde die verwaltungstechnisch der Verwaltungsgemeinschaft Westendorf angeschlossen ist.
Die Gemeinde Oberostendorf hat gut 1600 Einwohner und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von ca. 2105 Hektar. Die Höhenlage ist 674 m ü. NN.
Oberostendorf liegt im Freistaat Bayern und gehört der Region Allgäu an. Die Gemeinde gehört zum Landkreis Ostallgäu der dem Regierungsbezirk Schwaben zugeordnet ist.
Gutenberg
Gutenberg ist ein Straßendorf mit rund 300 Einwohnern etwa 12 Kilometer nordöstlich von Kaufbeuren am östlichen Auslauf des Georgibergs und an der Gennach liegend. Es Wurde 1978 im Zuge der Gebietsreform in das gut 2 Kilometer entfernte Oberostendorf eingemeindet. Die Entstehung des Dorfes ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln. Sie dürfte mit der Gründung der Ost-Westdorfgruppe zusammenhängen. Der Name wird als „zum guten Berg“ gedeutet (fruchtbare Grundstücke am Ostabhang des Georgiberges).
300 Meter südwestlich des Ortes steht im freien Feld die aufgrund eines in Todesnot gegebenen Gelübdes des damaligen Müllers Scholz errichtete Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit.
Am nördlichen Ortsausgang steht ein Steinkreuz zur Erinnerung an den von den Schweden 1633 erhängten Pfarrer von Gutenberg, Georg Stammak.
Lengenfeld
Das kleine Haufendorf mit rund 230 Einwohnern und einer Fläche von rund 700 Hektar liegt am Ostrand des Kirchweihtales zwischen Kaufbeuren und Landsberg am Lech am westlichen Fuß eines Höhenzuges, der das Lech- vom Wertachtal scheidet. Das Dorfbild ist landwirtschaftlich geprägt (Milchwirtschaft, Ackerbau).
Lengenfeld wird am 5. Februar 1059 in einer Urkunde König Heinrichs des Vierten als Grenzort des Wildbannbezirks von Bischof Heinrich II. erstmals urkundlich erwähnt, eine frühere Besiedelung ist anhand von Hügelgräbern nachweisbar. Eine am Stockberg liegende Burgruine wird dem Dienstmannengeschlecht von Lengenfeld zugeordnet und wurde 1414 aufgegeben, der Schlossherr Ruprecht von Lechsberg bezog einen Hof in Lengenfeld. Das Dorf wechselte in den Besitz des Augsburgers Ulrich Honold, ging dann an das Kloster Steingaden und das Hochstift Augsburg, ehe es durch die Säkularisation bayerisch wurde.
Seit 1978 gehört das Dorf zur Gemeinde Oberostendorf.
Oberostendorf
Oberostendorf hat eine lange Geschichte hinter sich. Es wurde bereits im Jahr 890 urkundlich erwähnt, es gibt aber Hinweise darauf, dass bereits vor der Zeitenwende und dem Einmarsch der Römer im Jahr 15 v. Chr. eine keltische Siedlung existierte.
Auch die Römer haben an mehreren Stellen im Gemeindebereich ihre Spuren hinterlassen.
Die Kirche Mariä Himmelfahrt ist das beeindruckendste Bauwerk im Dorf. Der ursprüngliche Bau stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. In der heutigen barockisierten Form besteht das Gotteshaus seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Nähere Informationen entnehmen Sie dem Kirchenführer, der dort zum Verkauf aufliegt.
Eine Oberostendorfer Besonderheit ist der Bauernjahrtagsbund, der im Jahr 1731 gegründet wurde und in gewisser Weise als Vorläufer der späteren Gewerkschaften gelten kann: Die Satzung enthält bereits elementare Arbeitsschutzbestimmungen für die in der Landwirtschaft Tätigen.
Ebenfalls eine Rarität stellt der „Untere Wirt“ dar. Das Wirtshausschild und die Holzdecke in der Stube stammen aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und blieben unverändert. Eine in die südliche Außenwand eingelassene Darstellung von Jesus und der Samariterin („Gib mir zu trinken“) und eine künstlerisch wertvolle alte Wandbeschriftung auf der Ostseite („Gelobt sei Jesus Christus“) stellen die geistige Verbindung zwischen Pfarrkirche und Wirtschaft her. Die Atmosphäre im Wirtshaus ist einzigartig – eine der wenigen verbliebenen echten Traditionswirtschaften in der Gegend, bis heute ein Treffpunkt für Jung und Alt.
Im Hauptortsteil Oberostendorf wohnen aktuell rund 800 Einwohner.
Unterostendorf
Das kleine Dorf Unterostendorf liegt 5 Fußminuten nordöstlich von Oberostendorf am Hühnerbach und ist so geographisch dem Hauptortsteil am nahesten zugeordnet. Das 280 Einwohner zählende Straßendorf, wohl mit Oberostendorf zusammen im 8. Jahrhundert gegründet, war bis 1972 eine selbständige Gemeinde.
Erwähnenswert ist die Kirche zu Unterostendorf, eingepfarrt nach Oberostendorf. Dieses wahre Kleinod des Rokoko wird schon 1369 erwähnt. Das ihn den Jahren 1752/53 erneuerte Gotteshaus ist eine der schönsten Nebenkirchen die je in so kleinen Gemeinden erbaut wurden.